Württembergische Meisterschaften – Damen VR & ZW
Ganz ehrlich? Nicht mein Wochenende.
Schon in der Vorrunde in Metzingen hab ich mich schwergetan. Ich bin mit dem Brunswick Mesmerize gestartet, aber die Bahn hat sich extrem schnell verändert. Der Ball griff früh, verlor Energie und der Carry war unberechenbar. Mitte des zweiten Spiels bin ich deshalb auf den Motiv Sky Raptor gewechselt – in der Hoffnung, etwas mehr Länge zu bekommen und das Backend sauberer zu lesen. Aber auch das half nicht wirklich. Die Reaktion war unruhig, der Ball kam teils zu flach, teils zu steil.
Dazu kam, dass ich selbst nicht sauber in meinem Rhythmus war. Immer wieder hab ich den Ball mit zu viel Kraft gespielt oder leicht fallen lassen – beides kostet Kontrolle und Gefühl. Ich hab’s gemerkt, konnte es aber im Lauf des Blocks nicht mehr stabilisieren. Ich hab mich durchgebissen – aber das Gefühl, wirklich im Spiel zu sein, war nie da.
Trotz allem hat’s am Ende noch gereicht, um mich für die Zwischenrunde zu qualifizieren – aber es fühlte sich ehrlich gesagt nicht nach Erfolg an.
In der Zwischenrunde in Reutlingen wollte ich’s dann besser machen. Ich hab wieder mit dem Mesmerize angefangen, diesmal etwas weiter innen über den zweiten Pfeil. Das erste Spiel lief solide, ruhig und kontrolliert. Im zweiten Spiel blieb ich zunächst beim Mesmerize, wechselte aber Mitte des Spiels auf den Sky Raptor, weil der Ball zu früh griff und ich etwas mehr Länge wollte. Leider war der Raptor diesmal keine Hilfe – zu glatt, kein richtiger Read, kaum Carry.
Dann kam der Wechsel, der alles verändert hat:
Ab dem dritten Spiel spielte ich den Radical Katana und spielte über den 5ten Pfeil außen. Der Ball las die Bahn sauber, reagierte stabil und brachte mir wieder Energie. Mit ihm konnte ich endlich wieder durchatmen und mein erstes 200er-Spiel des Tages spielen. Auch im vierten Spiel blieb ich beim Katana und lieferte mit 180 wieder ein solides Ergebnis, bevor die Außenlinie langsam abbaute.
Ab Spiel vier merkte ich aber auch, dass ich wieder anfing, mit Kraft zu arbeiten, anstatt zu spielen.
Ich wollte es erzwingen – den Ball in die Pocket prügeln, anstatt ihn laufen zu lassen. Hab mich dann auch nicht getraut zu spielen und das rächt sich. In Spiel fünf hab ich dann alles versucht: Katana, Mesmerize und Sky Raptor – nichts hat für mich funktioniert. Erst im letzten Spiel mit dem Katana und einem wieder etwas konsequenteren Bowlingspiel konnte ich nochmal ein schönes Spiel mit 219 machen.
Zwei richtig schlechte Spiele haben mir den Rhythmus zerschossen. Es bleibt das Gefühl, dass deutlich mehr drin gewesen wäre.
Auf der Heimfahrt war alles neblig und regnerisch. Am Seitenstreifen lag ein einzelner, einsamer schwarzer Damenschuh.
Und genau so fühl ich mich gerade. Heute ist so ein Tag, an dem ich mich einfach nur verkriechen will.
Aber morgen geht’s weiter.
So ist Bowling eben manchmal – brutal ehrlich.





